Neues Datacenter-Netzwerk für unseren Großkunden: Skalierbar, leistungsstark und zukunftssicher

Corporate News, 07.10.2025

Historisch gewachsen – und bereit für den nächsten Entwicklungsschritt

Ein Großkunde von TWL-KOM betreibt seine komplette Server-Infrastruktur in unserem hochmodernen Datacenter II. Mit 14 Racks auf zwei Brandabschnitte verteilt, umfasst das Setup zahlreiche Virtualisierungsplattformen, physische Server, Firewalls und weitere IT-Komponenten.

Die Vernetzung dieser Systeme erfolgte bisher über eine kundeneigene Ringinfrastruktur. Aufgrund steigender Anforderungen an Performance, Verfügbarkeit und Sicherheit sowie neuer regulatorischer Vorgaben konnte dieses Netzwerk den Erwartungen nicht mehr gerecht werden. Daher beauftragte der Großkunde TWL-KOM als langjährigen IT-Partner mit der Entwicklung eines zukunftsfähigen Netzwerkdesigns.

Die Lösung: Ein modernes Fabric-Netzwerk mit EVPN-VXLAN

Im Spätsommer 2024 fiel der Startschuss für die Umsetzung eines neuen, zukunftsweisenden Netzwerkdesigns. Das Ziel: ein skalierbares, fehlertolerantes und zukunftssicheres Setup mit klarer Struktur. Die Wahl fiel auf eine Architektur mit EVPN-VXLAN-Technologie – umgesetzt in einem sogenannten Clos Design.

Was ist EVPN-VXLAN?

Hinter dem Kürzel EVPN-VXLAN steckt eine moderne Netzwerktechnologie, die es ermöglicht, klassische Layer-2-Netzwerke über eine Layer-3-Infrastruktur zu spannen. Damit werden Layer-2-Control-Protokolle wie Spanning Tree überflüssig – Loops werden gänzlich vermieden und Latenzen reduziert, die Netzwerkstruktur wird robuster und übersichtlicher.

Durch den Einsatz von MP-BGP – einem Routing-Protokoll – wird die Kommunikation zwischen Netzwerkgeräten gezielt und kontrolliert organisiert. Anders als bei herkömmlichem Ethernet, bei dem Geräteadressen durch „Flooding“ im gesamten Netz verbreitet werden, erfolgt das Lernen von MAC-Adressen hier über gezielte Ankündigungen – das spart Ressourcen und erhöht die Kontrolle.

Technisches Design: Leaf-Spine-Architektur für maximale Effizienz

Im neuen Setup kommen zwei Arten von Netzwerkgeräten zum Einsatz:

  • Leaf-Switche: Die direkten Zugangspunkte für die Server und Systeme des Kunden.
  • Spine-Switche: Das Rückgrat des Netzwerks, das die Leafs untereinander verbindet. 

Jeder Leaf ist mit jedem Spine verbunden – so entsteht ein engmaschiges, ausfallsicheres Netz mit maximal drei Zwischenstationen pro Datenpaket. Diese Struktur sorgt für:

  • Minimale Latenzen
  • Loadbalancing zwischen den Uplinks durch ECMP (Equal Cost Multipath Routing)
  • Leichte Scalability durch neue Leafs oder leistungsstärkere Spines

Ein weiteres Feature: ESI-LAG (Ethernet Segment Identifier – Link Aggregation Group) ermöglicht die Anbindung einzelner Geräte an mehrere Leaf-Switche gleichzeitig. So sind selbst bei Ausfall eines Geräts oder Ports unterbrechungsfreie Verbindungen möglich.

Planung, Test und Umsetzung: Sorgfalt zahlt sich aus

Die Einführung des neuen Netzwerks erfolgte in mehreren Schritten:

  1. Adressplanung & Basiskonfiguration: Aufbau eines Labornetzes inklusive Routing-Konfiguration und Managementschnittstellen.
  2. Testphase im Labor: Simulation des späteren Betriebs mit realitätsnahen Konfigurationen.
  3. Generierung der Produktivkonfiguration: Automatisiert mit einem Konfig-Generator auf Basis der getesteten Einstellungen.
  4. Stufenweise Migration: Zuerst wurden die zentralen Komponenten wie Firewalls und Router auf die neue Infrastruktur migriert, anschließend rackweise alle weiteren Geräte - nachts, strukturiert und ohne Ausfallzeiten.

Diese präzise Planung, unterstützt durch eine sorgfältige Dokumentation, sorgte dafür, dass die Umstellung reibungslos verlief. Selbst kleinere Probleme konnten meist direkt im Wartungsfenster erkannt und behoben werden.

Mehrwert für unseren Kunden – und warum es sich lohnt

Mit dem neuen Datacenter-Netzwerk profitiert unser Kunde von einer Vielzahl an Vorteilen:

  • Mehr Performance: Höhere Bandbreiten und kürzere Antwortzeiten.
  • Zukunftssicherheit: Einfaches Hinzufügen neuer Komponenten ohne Systemunterbrechung.
  • Weniger Fehleranfälligkeit: Durch kontrollierte Kommunikation und moderne Protokolle.
  • Erhöhte Ausfallsicherheit: Redundante Anbindungen und failoverfähige Strukturen.
  • Schnellere Wartung & Upgrades: Ohne Downtime durch Hot-Swap-Fähigkeit und gezielte Updates.

Fazit

Die erfolgreiche Migration des Netzwerks war ein echter Meilenstein – sowohl technisch als auch organisatorisch. Sie zeigt, wie moderne Netzwerktechnologien wie EVPN-VXLAN in Verbindung mit durchdachter Planung und fachlichem Know-how den Unterschied machen können. Und sie beweist: Mit TWL-KOM haben Unternehmen einen Partner an ihrer Seite, der nicht nur mitwächst, sondern auch mitdenkt.

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